Was genau ist CBD?
Ein CBD Öl ist nicht gleich CBD Öl, denn es verschiedene Variationen davon gibt. Zum Ersten werden unterschiedliche Zusammensetzungen Angeboten: Pure Extrakte, Breitspektrum Öle und Vollspektrum Öle. Sie haben wir in DIESEM Artikel besprochen.
Zum Zweiten können die CBD Isolate in unterschiedlichen Trägerölen aufgelöst sein. Die am meisten verwendeten sind Hanfsamen Öl, Oliven Öl und MCT. Darauf gehen wir in DIESEM Beitrag ein.
Zum Dritten werden die meisten CBD Öle als z.B. 5%, 10%, 15% und 20%-gen Extrakte angeboten. Mit diesem Thema möchten wir uns hier etwas detaillierter befassen. Der Hanf Markt ist am wachsen und CBD Thema wird auch immer populärer. Das wird aber leider von manchen „unsauberen Unternehmer“ auch missbraucht. So werden einige Öle als hochdosierte Hanfextrakte angeboten und das auch zu relativ niedrigen Preisen, wenn man sie mit den CBD Produkten anderer Hersteller vergleicht. Doch Problem ist, dass solche Produkte gar keine pharmakologische Wirkung haben, da sie CBD erst gar nicht enthalten.
Die Konzentration der CBD in einem Öl wird in Prozenten angegeben. So bei der Angabe von 10% enthält ein echtes CBD Öl 1 Teil Cannabidiol und 9 Teile Träger Öl, z.B. Oliven Öl. Hier ist es also geboten genauer hinzuschauen. Wenn einer angibt 50% Hanföl, dann könnte es sich durchaus von einer Mischung aus 5 Teilen Hanfsamen Öl und 5 Teilen Oliven Öl handeln – also einem Küchenöl-Gemisch, das es in einem Supermarkt für 10 – 15€ pro Liter zu kaufen gibt. Jedoch solche hochkonzentrierte Extrakte wecken schon etwas Verdacht auf. Doch die Schurken sind recht kreativ und
eine Angabe von 10% – 15% sieht schon viel glaubwürdiger aus. Nicht wahr?
Hier sollte man fragen, was ist nun in dem Öl tatsächlich drin.
Ein echtes CBD Produkt besteht aus dem Wirkstoff – Cannabidiol und einem Trägeröl. Und da könnte man sich denken, dass eigentlich je höher der Wirkstoff Anteil ist, desto effektiver das CBD Öl in seiner Wirkung. Logisch? Stimmt aber nicht!
Wenn wir den Benzin zum Vergleich nehmen, klingt alles plausibel und logisch: je höher die Oktanzahl desto besser verbrennt der Sprit, was sich entsprechend auf der Leistung des Motors widerspiegelt.
Doch in dem Hanf-Fall hat die Natur alles selbst organisiert. Und zwar, erstens enthalten bestimmte CBD-Hanf-reiche Sorten einen gewissen Anteil an CBDa. Er liegt nämlich bei maximal 15 – 20%. Zweitens – sein wahrer Potenzial entfaltet Cannabidiol nur wenn er in der Begleitung von den sekundären Pflanzstoffen, die auch in der Mutterpflanze vorhanden sind, auftritt. Sprich Terpenen, Flavonen, Poliphynolen, weiteren Cannabinoiden etc. Während der Extraktion geht leider ein Teil der nützlichen Substanzen verloren. So ein echtes Vollspektrum CBD Öl hat in den Regel eine Konzentration von 2,5% bis höchstens 10% der CBD Anteil. Alles was drüber liegt, gehört zu den Isolaten, den Ölen dessen Konzentration künstlich mit den CBD angereichert wurde.
Der Nachteil dabei ist, dass dadurch der Anteil der sekundären Pflanzenstoffen abnimmt und der angestrebte Entourage Effekt gemindert wird. Daraus folgt, dass ein 5-prozentiger Vollspektrum Kraftpaket in seiner Wirkung durchaus stärker als ein 20- oder 30-prozentiger Isolat ausfällt. Und um einen gewünschten gesundheitlichen Effekt zu erhalten, reicht es nur die Einnahmemenge zu erhöhen. Schon ein Tropfen mehr oder weniger kann das gewünschte Ergebnis liefern. Zu den Gesundheitsproblemen, die mittels CBD behandelt werden könnten, gehören unter anderen: Akne, Angstzustände, chronische Schmerzen, Depressionen, Drogenkonsum und -Entzug, Epilepsie, Grauer Star, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Muskelkrämpfe, Parkinson-Krankheit, schlechte Appetit.
In dem Maße, in dem CBD an Popularität gewinnt, wird es immer besser erforscht. Dennoch gibt es nur wenige klinische Studien über die Wirkung von CBD.
Hier sind einige Beispiele:
Laut einer Studie (1) könnte CBD-Öl Menschen mit einer Sucht helfen. Allerdings nur Vollspektrum Produkt, das auch THC enthielt, führte zur Verringerung der Entzug Symptomen. Breitspektrum CBD (ohne THC Anteil) zeigte in dem Fall keine Wirkung.
Eine andere Studie (2), die sich mit den Angstlösenden Eigenschaften der CBD befasste, zeigte am Beispiel von einer Gruppe der Männer, die vor einer öffentlichen Veranstaltung entweder CBD Öl oder Placebo einnahmen, einen verringerten Angstpegel der Teilnehmer, die CBD bekommen haben.
Eine weitere Studie (3) hat gezeigt, das CBD Öl das Risiko einer Erkrankung verringern kann, indem es den Bluthochdruck senkt. In der Studie nahmen gesunde Männer entweder CBD oder die gleiche Dosis eines Placebo ein. So die Probanden, die CBD einnahmen,
hatten einen niedrigeren Blutdruck vor und nach Stresssituationen, wie Sport oder extreme Kälte. Das untersuchte Schlagvolumen (die Menge an Blut, die nach einem Herzschlag im Herzen bleibt) war bei den Personen, die CBD einnahmen geringer im Vergleich zur Placebo Gruppe. Das heißt, dass das Herz effizienter pumpen konnte.
Zum Schluss muss man noch sagen, dass die Einnahme höherer Dosen nicht unbedingt eine stärkere Wirkung hat. Aus dem Zweiten Beispiel haben nur die Männer weniger Angstzustände gezeigt, die 300 mg CBD Öl einnahmen, die die 100 mg oder 600 mg bekommen haben, hatten diese Ergebnisse nicht.
Quellen:
(1) Prud’homme M, Cata R, Jutras-Aswad D. Cannabidiol as an intervention for addictive behaviors: a systematic review of the evidence. Subst Abuse. 2015;9:33-8. doi:10.4137/SART.S25081
(2) Linares IM, Zuardi AW, Pereira LC, et al. Cannabidiol presents an inverted U-shaped dose-response curve in a simulated public speaking test. Braz J Psychiatry. 2019 Jan-Feb;41(1):9-14. doi:10.1590/1516-4446-2017-0015
(3) Jadoon KA, Tan GD, O’Sullivan SE. A single dose of cannabidiol reduces blood pressure in healthy volunteers in a randomized crossover study. JCI Insight. 2017;2(12). doi:10.1172/jci.insight.93760